AUGEN AUF Bei der Fahrzeugidentifikation

von Christian Sch… 24/06/2020
Szenethema
AUGEN AUF Bei der Fahrzeugidentifikation

AUGEN AUF bei der Fahrzeugindentifikation

Eines der wesentlichen Dinge beim Fahrzeugkauf ist die Kontrolle der Fahrzeugidentifikation, im speziellen der eingeschlagenen Fahrgestellnummer oder des originalen Typenschilds. Besonders im mitteleuropäischen Bereich wird hier oft sehr sorglos damit umgegangen.
Besonders problematisch wird es bei Fahrzeugen, die original nur ein Typenschild hatten (besonders bei Baujahren vor 1968 häufig zu finden).

Ganz allgemein:
Das noch so schrecklich aussehende originale Typenschild ist mehr wert als eine optisch schönere Nachfertigung – die aber meistens mangels zur Verfügung stehender Technik sofort als solche erkennbar ist. Wenn man es schon „schön“ haben will, dann ist das originale Typenschild unbedingt mit den Fahrzeugdokumenten aufzubewahren. Beim Kauf ist auf solche Dinge unbedingt zu achten, besonders in höheren Preisregionen, wo die Gefahr einer Fälschung bzw. „Duplizierung“ des Fahrzeuges besteht.

Die eindeutige Fahrzeugidentifikation ist für ein ganzes Autoleben von großer Bedeutung. Egal ob beim Kauf, beim Verkauf, bei der historischen Typisierung, bei der Bewertung u.a. die Fahrgestellnummer (Motornummer, Karosserienummer, Getriebenummer etc.) ist ein wesentlicher Beweisfaktor ob das gegenständliche Fahrzeug auch jenes ist, welches zum Produktionsdatum das jeweilige Werk verlassen hat.

Unser Tipp für die Restaurierung:
· Alles vor Beginn der Arbeiten vorsichtig reinigen (nicht zu viel schleifen, eine dünn eingeschlagene Nummer kann dann plötzlich nicht mehr lesbar sein, bzw. ist die originale Oberflächenstruktur ein wichtiges Merkmal der "Echtheit") und dokumentieren, auf den Bildern sollte auch das Umfeld erkennbar sein, damit man genau weiß wo das im Fahrzeug war.
· Typenschilder vorsichtig demontieren und den Spengler bzw. Lackierer auf diese Stelle hinweisen.
· Eingeschlagene Nummern am besten mit einem kleinen Blechplättchen abdecken (z.B. mit 2 Schweißpunkten befestigen) und nach dem Lackieren wegbrechen und Nummer mit Klarlack schützen.
· Lackierer neigen dazu viel Füller aufzutragen, und selbst markant eingeschlagene Nummern sind dann nicht mehr lesbar, bzw. müssen im neuen Lack wieder freigelegt werden – besonders unangenehm, wenn man die genaue Stelle nicht weiß!
· Achtung auch bei Motornummern, die in der verlängerten Dichtfläche des Motorblocks eingeschlagen sind, bei einer Motorrevision mit Planschleifen der Dichtfläche kann diese Nummer dann nicht mehr lesbar sein. Hier ist die Vorgangsweise mit dem Motorenbauer abzustimmen.

Tipps für den Kauf:
· Der Verkäufer soll für eine gute Lesbarkeit der Nummern sorgen, besonders bei restaurierten Fahrzeugen.
·  Größte Vorsicht beim Fehlen der originalen Typenschilder im gehobenen Preisbereich – ein Fälscher könnte das originale Schild haben und drum herum ein 2. Fahrzeug bauen, die eingeschlagene Fahrgestellnummer ist für Profis sicher keine große Herausforderung.