OCC Classics to Click - Bernhard Eder im Gespräch

von Christian Sch… 25/01/2021
Szenethema
OCC Classics to Click - Bernhard Eder im Gespräch

Herr Eder, die Onlinemesse Classics to Click findet heuer zum zweiten Mal statt. Wie kam OCC Assekuradeur als Anbieter von Versicherungen auf die Idee, eine virtuelle Messe zu veranstalten?

Bernhard Eder: „Wir waren im letzten Jahr bei Ausbruch der Corona-Pandemie direkt betroffen, weil viele Messen in Deutschland, Österreich und der Schweiz abgesagt wurden, bei denen wir mit einem Stand vor Ort präsent sein wollten. Für uns als Anbieter von Spezialversicherungen für klassische Fahrzeuge ist der direkte Kontakt zum Endkunden aber enorm wichtig, um diese bei der Auswahl unserer hochspezialisierten Produkte gut zu beraten. Ein weiterer wichtiger Aspekt war, der großen Oldtimer-Community wenigsten etwas Freude und Abwechslung zu bieten, wenn schon alle Offline-Veranstaltungen ausfallen und die Menschen daheim bleiben müssen. So haben wir uns entschieden, selbst eine Oldtimer-Messe auf die Beine zu stellen – nur eben online.“

Das klingt jetzt alles sehr simpel, aber die Organisation war doch bestimmt sehr aufwändig?

Bernhard Eder: „In der Tat. Zudem wir uns einen engen Zeithorizont gesetzt hatten. Zunächst musste eine passende Software-Lösung für die virtuellen Messeräume gefunden werden, da gibt es einige spezialisierte Anbieter am Markt. Nach erfolgreichen Tests begannen meine Marketing-Kolleginnen Lisa Hofmann und Daniela Friedrich mit der Akquise der Aussteller, die natürlich von diesem neuen Konzept erst überzeugt werden mussten. Letztendlich gelang es uns aber, renommierte Unternehmen wie die BMW CLASSIC GROUP, den TÜV SÜD, Classic Analytics oder Classic Data für die Classics to Click zu begeistern. Als feststand, dass uns die Aussteller unser Pilotprojekt unterstützen, gab das einen zusätzlichen Motivationsschub. So vergingen von der Planung des Events bis zur Premiere nur etwa drei Monate. Man kann sagen, die Corona-Krise hat digitale Prozesse doch sehr beschleunigt.“
 

Nun ist die Idee von virtuellen oder Web-Messen ja nicht neu. Was zeichnet die Classics to Click aus? Wo sehen Sie sich als Pionier?

„Im Bereich der Oldtimer und Youngtimer gab es zuvor so eine Online-Messe im deutschsprachigen Raum noch nicht. Und ich denke, dass unser Programm in dieser Hinsicht auch einzigartig war und ist. Wir bieten den Besuchern sogar Live-Werkstattrundgänge.“

Was muss man sich darunter vorstellen?

„Im letzten Jahr hatten wir den TV-Moderator Helge Thomsen auf der Classics to Click zu Gast, den viele Oldtimer-Fans von der Sendung „GRIP – Das Motormagazin“ kennen. Helge hat exklusiv und live für die Messebesucher seine Privat-Werkstatt geöffnet und eine Stunde seine Autos gezeigt. Darunter auch seinen berühmten MAD MAX Interceptor. Die Sendung wurde auf Youtube übertragen. Aber auch Laura Kukuk, Deutschlands jüngste Oldtimer-Sachverständige, war im Livevideo zu sehen. Dazu gab es interaktive Expertentalks, Diskussionsrunden und Fachvorträge. Heuer sind verstärkt österreichische Partner dabei. Flankiert wird die Onlinemesse von einem großen Online-Oldtimermarkt, einer Live-Auktion und Gewinnspielen mit tollen Preisen.“

Was passiert auf der Live-Auktion?

„Unser Partner Classic Trader organisiert die Auktion in Holland, im Privat-Museum Druiten. Dort stehen 300 Oldtimer. Besucher der Classcis to Click können sich direkt die Fahrzeuge anschauen, die sie interessieren, in dem sie via Chat oder Sprachsteuerung die Kollegen vor Ort zu den Wagen hinschicken. Die Mitarbeiter in Holland sind mit Kameras ausgestattet und filmen auf Wunsch jedes Detail des Wagens für den Interessenten, ob Innenraum, Motorraum oder Kofferraum. So kann man sich wie in einem Autohaus umschauen, ohne vor Ort sein zu müssen.“  

Gibt es auch wieder prominente Besucher wie im letzten Jahr bei der Premiere?

„Die Fans wird es freuen, Helge Thomsen ist wieder dabei. Darüber hinaus sind wir sehr stolz, dass auch Detlef „Det“ Müller, ebenfalls RTL-Moderator („GRIP“) und ausgewiesener Old- und Youngtimer-Experte uns auf der Classics to Click beehren wird. Er will exklusiv seine neue Werkstatt zeigen, die, so hofft er, pünktlich im März fertig sein wird. Er freut sich auf den Kontakt mit den Fans und anregende Benzingespräche.“

Was braucht man als Besucher für die Classics to Click?

„Nur einen Computer, ein Tablet oder ein Smartphone und eine Internetverbindung. Auf der Seite https://classics-to-click.de/ geht es direkt zur Anmeldung. Es kostet nichts, der Eintritt ist für alle Besucher frei. Die Messe kann rund um die Uhr besucht werden, die Live-Events finden natürlich tagsüber statt.“  

Was können Aussteller von der Messe erwarten?

„Für Aussteller ist die virtuelle Leistungsschau eine große Chance, sich auch in Corona-Zeiten einer oldtimerbegeisterten Community zu präsentieren. Sie können neue Produkte zeigen und Kontakte knüpfen. Ein Schwerpunkt liegt diesmal auf Innovationen rund um das Thema automobile Klassiker. Damit geben wir auch Start-Ups der Szene die Gelegenheit, sich vor großem Publikum zu präsentieren. Der Markt rund um innovative Produkte wächst.“

Apropos Markt - wie sehen Sie die wirtschaftliche Situation im Jahr 2021 für Oldtimer und Youngtimer?

„Für 2021 gehen wir von einem weiterhin stabilen Markt aus. Es scheint so, dass aufgrund der wirtschaftlichen Situation wieder mehr Geld in den Kauf von Liebhaberfahrzeugen fließt. Dabei ist es egal, ob es sich um Old- oder Youngtimer handelt oder auch um moderne Sportwagen. Alle Sparten von Liebhaberfahrzeugen profitieren.“

Wie lief es für OCC als Anbieter von Spezialversicherungen im ersten Jahr der Corona-Pandemie?

 „Das zurückliegende Jahr war trotz der Corona-Maßnahmen für uns ein erfolgreiches Jahr. In der Lockdown-Phase hatten viele Zulassungsstellen geschlossen, der Handel mit Liebhaberfahrzeugen und Oldtimern brach in dieser Zeit ein, konnte sich anschließend aber Stück für Stück wieder erholen.  Erste Ergebnisse von Online-Auktionen und Verkaufszahlen auf den wenigen Messen, die stattfinden konnten, bestätigen diesen Trend. Viele der Entscheidungen und Maßnahmen, die wir bei OCC in den letzten 18 Monaten - und damit schon deutlich vor der Corona-Pandemie - getroffen haben, zielen darauf ab, neue Wege in den Bereichen Technologie und Digitalisierung zu gehen. Sie bilden den Grundstein für ein digital getriebenes Wachstum im Standard-Geschäft sowie eine dauerhaft hochwertige Betreuung wichtiger Vertriebspartner und Endkunden. Dass wir als „Nebenprodukt“ erfolgreich eine Onlinemesse etablieren konnten, macht uns natürlich stolz. “

Die 2. Classics to Click findet vom 26. bis 31. März 2021 statt
Besucher können sich ab sofort kostenlos anmelden unter www.classics-to-click.de
Aussteller-Infos gibt es unter https://classics-to-click.de/ausstellerinfo/