SOS - falsch getankt!

von Christian Sch… 03/07/2021
Szenethema
SOS - falsch getankt!

Die Tankanzeige leuchtet auf, schnell die nächstgelegene Tankstelle aufgesucht, das Handy läutet, ein Stau hat Zeit gekostet – Stress pur! Nachdem man den Zapfhahn eingehängt hat, bemerkt man den Fehler – falsch getankt.

Was tun ?

Super statt Super Plus. Wenn das Auto Super Plus (mind. ROZ 98) benötigt und man hat Superbenzin ROZ 95 getankt, stellt dies kein wirkliches Problem dar. Man sollte aber tunlichst dem Fahrzeug keine Hochleistungen abfordern. Außer eines Leistungsverlustes kann eigentlich nichts passieren. Bei Motoren älterer Bauart sollte schonend gefahren werden, bis der Kraftstoff, durch den mit der richtigen Oktanzahl ersetzt wurde. Die Zugabe eines Oktanboosters kann hier ebenso helfen.

Benzin statt Diesel. Jetzt hat man ein Problem. Je früher der Irrtum auffällt - bereits bei der Zapfsäule oder beim Zahlen - desto besser. Das Fahrzeug sollte auf keinen Fall mehr gestartet werden, am besten den Pannendienst anrufen. Ein Abpumpen des falschen Treibstoffs ist angesagt. Meist muss das Fahrzeug abgeschleppt werden, da das Abpumpen an Tankstellen oder im öffentlichen Raum nicht durchgeführt werden darf.

Fällt der Irrtum erst nach ein paar Kilometern durch unrunden Motorlauf auf, sollte das Fahrzeug so rasch wie möglich, abgesichert abgestellt werden.

Moderne Dieselmotoren sind hochempfindlich, in deren Einspritzsystemen arbeiten bewegliche Teile, die auf die Schmierwirkung des Diesels angewiesen sind. Benzin wischt diesen Film ab und sorgt für gröbere Zerstörung, etwa der Hochdruckpumpe und der Einspritzdüsen. Es besteht sogar die Gefahr, dass durch die anstehende Reibung Metallspäne in das System kommen. Ein Motorschaden ist die Folge. Des Weiteren sind auch die am Motor angeschlossenen Geräte zur Abgasreinigung, wie der Partikelfilter und Katalysator, hochempfindlich und reagieren sensibel auf den falschen Sprit.

Aber auch hier hilft der Pannendienst. Im besten Fall kann der falsche Sprit noch abgepumpt werden. Sollte danach das Auto aber nicht mehr starten, da ein gröberer Motorschaden vorliegt, so schleppt der Pannendienst das defekte Fahrzeug in die Werkstatt. Die Folge ist meist eine kostspielige Reparatur.

Diesel statt Benzin: Eher unwahrscheinlich ist dieses Szenario. Warum? Die Zapfrüssel für Diesel sind dicker wie jene an der Benzinzapfsäule. Dennoch gibt es ab und an auch diese Fehlbetankung. Auch wenn Benziner nicht ganz so sensibel reagieren wie Dieselmotoren, gilt in diesem Szenario dieselbe Vorgangsweise wie zuvor: NICHT weiterfahren. Der Kraftstoff muss abgepumpt und durch den richtigen ersetzt werden. Sind bereits Schäden aufgetreten, können Mechaniker diese diagnostizieren und gegebenenfalls reparieren.