Verstappen dominiert die Formel 1 ohne absehbare Konkurrenz

von Alexandra Otto 21/02/2023
Szenethema
Verstappen dominiert die Formel 1 ohne absehbare Konkurrenz

Die Formel 1 hat eine neue Nummer 1, die scheinbar unbezwingbar ist. Max Verstappen ist der Name, der aktuell die Rennen dominiert. Es scheint, als ob Streckenführung, Wetter und sonstige Rahmenbedingungen dem jungen Niederländer nichts anhaben können, der einen Sieg nach dem anderen einfährt. Top-Fahrer wie Lewis Hamilton legen sich selbst Steine in den Weg. Woher kommt diese Dominanz und ist die aktuelle Saison schon gelaufen?

Die millionenschwere Formel 1 ist in diesem Jahr mit vielen neuen Regelungen und Bestimmungen angelaufen. Die Autos wurden modifiziert und sind generell etwas langsamer geworden, denn man wollte spannende Rennen mit mehr Zweikämpfen. Der Motor ist schwerer und sorgt dafür, dass es ein oder zwei Sekunden pro Runde langsamer zugeht. Außerdem werden die Luftverwirbelungen reduziert, wodurch Überholmanöver leichter zu realisieren sind. Alles Punkte, die zum einen für mehr Sicherheit sorgen sollen und zum anderen ein spannenderes und Rennen mit mehr Homogenität unter den Autos. Dieser Ansatz freut sicherlich auch die Wettszene, denn auf diese Weise werden die Formel 1 Weltmeister-Wetten wieder spannender. Höhere Quoten können vergeben werden, weil die Ergebnisse nicht so vorhersehbar sind. Das war der Plan, doch dann kam Max Verstappen, der die Saison 2022 komplett auf den Kopf stellte.

Verstappen mit Red Bull 

Haben die Techniker und die Entwicklungsabteilung bei Red Bull einen Coup gelandet? Es scheint, als ob Verstappen auf Höchstniveau mit einem exzellenten Auto rechnen kann, das genau das tut, was er will. Bereits vier Rennen vor Schluss stand der diesjährige Sieger fest. Verstappen war einfach nicht mehr einzuholen. Fans des Niederländers können also schon früh feiern. Doch die Spannung ist damit definitiv raus aus der Saison. Ähnlich geschah dies bereits Jahre zuvor, als Hamilton oder auch Vettel die Überflieger einer Saison waren. Hamilton konnte aufeinanderfolgend mehrere Titel holen. Tatsache ist, dass viele Experten mehr Gegenwehr von den anderen Top-Ställen wie Mercedes oder Ferrari erwartet hätten. Doch zu viele Fahrerfehler und Probleme mit den Autos führen dazu, dass die Spitzenwerte nicht erreicht werden oder ein Fahrer sogar frühzeitig aus dem Rennen aussteigen muss.

So beispielsweise hatte Hamilton die Chance, in Zandvoort zu gewinnen. Die Ein-Stopp-Strategie war riskant, aber gut durchdacht, wären da nicht die zwei Saftey Car Phasen gewesen, mit denen die guten Zeiten wieder zunichtegemacht wurden. Dazu kam außerdem, dass sich das Team im einzigen Boxenstopp für die falschen Reifen entschied. Mehrere Faktoren führten dazu, dass Verstappen wieder ganz oben auf dem Treppchen landete.

Verstappens Dominanz nur Glück oder harte Arbeit?

Wer jedoch jetzt davon ausgeht, dass Verstappen sich zurücklehnt und alle von sich streckt, der irrt gewaltig. Auch wenn der Gesamtsieg schon sicher ist, fordert er sein Team bis zur letzten Sekunde. So zum Beispiel war er sauer, als er im Qualifying in Singapur nicht alles geben konnte, weil zu wenig Benzin betankt wurde. Er verlor einige Punkte im Qualifying und trotzdem konnte er im Rennen wieder Plätze gut machen. Ähnliches geschah in den Rennen in Budapest oder Imola im Frühjahr. Rasante Aufholjagden scheinen das Beste aus dem Niederländer zu holen. Von Plätzen im Mittelfeld, im Speziellen vom 15. und 11. Platz konnte er sich jeweils auf den ersten Platz vorarbeiten. Die neuen Reglementierungen, um bessere und leichtere Überholmanöver zu erreichen, funktionieren offenbar am besten für Verstappen.

Neue Regeln für 2023 geplant

Für die kommende Saison sind wieder ein paar neue Regelungen geplant. Im Fokus steht vor allem die Sicherheit. Nach dem schweren Überschlag-Unfall von Zhou in Silverstone werden die Anforderungen an die Überrollbügel noch einmal nachgebessert. Die Rückspiegel wurden vergrößert, um den toten Winkel zu verringern. Auch im nächsten Jahr geht Verstappen als klarer Favorit ins Rennen. Hoffentlich schwächeln die Gegner in 2023 nicht wie dieses Jahr, sonst wird die Formel 1 recht langweilig, was den Organisatoren sicherlich nicht schmecken wird.